Leckere Äpfel für kommende Generationen

467Mayerhoefer pflanzt Apfelbaum

Die Teilnehmer der Mostwochen-Exkursion beobachten Thomas Mayerhöfer beim Pflanzen eines Hochstammbaums. (Foto: Marina Hofherr)

Weisbach. (mh) Zahlreiche interessierte Baumpflanzer, Naturliebhaber und Obstbaumbesitzer folgten am Tag der Deutschen Einheit der Einladung zum Baumschnitt- und Pflegekurs im Rahmen der 4. Waldbrunner Mostwochen als Ergänzung zur Saft Falter-Baumspende-Aktion.

Der Experte Thomas Mayerhöfer aus Weisbach übernahm die Aufgabe sehr gerne, künftige Baumbesitzer in die Geheimnisse des richtigen Pflanzens sowie des korrekten Pflanz- und Erziehungsschnitts einzuweihen. Grundsätzlich sei zu bemerken, dass man im Prinzip nichts falsch machen könne, sofern man ein paar Richtlinien beachte. Der Rest liege beim Schnitt dann im Auge des Betrachters, so Mayerhöfer einführend.

Der Weisbacher, der sein Handwerk von seinem Vater erlernte und durch eigene Betrachtungen weiterentwickelte, pflanzte in den letzten Jahren auf eigens erworbenen Grundstücken ca. 250 Hochstammobstbäume auf dem Winterhauch. Mayerhöfer ermunterte alle Anwesenden, im Jahr zwei bis drei Bäume zu pflanzen, die in guten, erfahrenen Baumschulen erworben werden sollten. Die jährliche Baumaktion des NABU Waldbrunn biete sich hierfür an.

Jährlich ein paar Minuten für den Schnitt zu investieren sei eine lohnende Aufgabe, denn die Entwicklung der Bäume und der Erhalt der Odenwälder Landschaft sowie die Weitergabe uralten Wissens an nachfolgende Generationen seien gleichermaßen Freude und Genugtuung, berichtet ein begeisterter Thomas Mayerhöfer weiter.

Zunächst wurden zwei Hochstamm-Apfelbäume gepflanzt. Einer kurze Einführung zur Entstehung eines fruchttragenden Edel-Hochstamms folgte der praktische Teil, bei dem unter Mithilfe der Anwesenden die beiden Apfelbäume zunächst ihren Pflanzschnitt erhielten und danach in die Erde gebracht wurden. Keine der Fragen zum richtigen Zeit, der richtigen Sorte, der Wurzel- und Setzlingspflege sowie der richtigen Schnittanlage blieben offen. Nach einem Ortswechsel zur benachbarten Obstbaumwiese, die Thomas Mayerhöfer vor fünf Jahren anlegte, vermittelte er kurzweilig und informativ alles Wissenswerte rund um die Baumschnittpraxis. Außerdem nahm der den Teilnehmern die Sorge vor einen Zuviel an Arbeit.

Das Pflanzen gehe sehr schnell, der Erziehungsschnitt in den ersten fünf bis sechs Jahren dauere lediglich ein paar Minuten. Danach könne man schon ernten. Sollte die Obstmenge nachlassen, müsse erst nach etlichen Jahren ein Nachschnitt vorgenommen werden. Sollte man mal keine Zeit zur Obsternte finde, dürfe man das Obst auch verschenken oder sie der Natur überlassen. Vögel und andere Tiere freuen sich über jedes Obst, dass sie finden können, so der Naturliebhaber weiter. Ein ganz wichtiger Aspekt sei auch der Erhalt des typischen Odenwälder Landschaftsbildes mit üppigen Streuobstwiesen und schattenspendenden Hochstämmen an den Feldrändern und entlang der Straßen.

Marina Hofherr von der Tourist-Information der Gemeinde Waldbrunn dankte Thomas Mayerhöfer für sein Engagement und die stetige Bereitschaft sein Wissen einem breiteren Publikum zu vermitteln. „Genau dieses Engagement brauchen wir um das Wissen zur nachhaltigen Obsterzeugung und das Landschaftsbild für Bewohner und Gäste zu erhalten.“

Die heute gepflanzten Hochstämme tragen viele Jahrzehnte die Erinnerung an die Teilnehmer der Exkursion weiter, und schenke jedem leckere Äpfel. Wer den Unterschied zwischen einem Odenwälder Landapfel und der Massenware der Discounter kenne, wisse die Streuobstwiesen im Odenwald zu schätzen.

Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Mostwochen gibt es im Veranstaltungskalender der Gemeinde oder im Internet:

Infos im Internet:

www.mostwochen.de

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