Entstehung

 

weisbach-wappenWeisbach wird erstmals im Jahr 1326 als Wizzelsbach in einer Urkunde genannt. Ob der Ortsname von einem Siedler namens Wizzilo herkommt, der sich hier an einem Bach niederließ, muß Vermutung bleiben.
Bei der Erstnennung ging es um Grenzstreitigkeiten zwischen den Herren von Zwingenberg und der Stadt Mosbach. Streitobjekt war der Verlauf der Gemarkungsgrenze zwischen dem zwingenbergischen Territorium und dem zu Mosbach gehörenden Wald, „der da heizzet der Michelnhart“. Der Streit konnte gütlich beigelegt werden. Die darüber erstellte Urkunde trägt die Jahreszahl 1326. Weisbach feierte aufgrund dieser urkundlichen Erwähnung mit etwas Verspätung im Jahr 1978 eindrucksvoll das 650jährige Bestehen.
Auch der Dreißigjährige Krieg hinterließ seine Spuren. Am Ende des Krieges, so wird berichtet, waren von 18 Familien mit 90 Seelen noch sechs Familien mit 30 Seelen übriggeblieben. Von den 17 Häusern war eins zerfallen, zehn standen wüst, d.h. unbewohnt. Die Weisbacher Mühle war niedergebrannt, der Weisbacher „Wingart“, 1 ¼ Morgen groß, war ebenfalls verwüstet.
Weisbach gehörte stets zur Pfarrei Strümpfelbrunn. Seit dem Bau der evangelischen Kirche in der Dorfmitte (1955) ist Weisbach Filialgemeinde von Strümpfelbrunn. Für die Katholiken ist weiterhin Strümpfelbrunn der Pfarrort.
Auch Schulort war zunächst Strümpfelbrunn. 1757 wird eine Winterschule erwähnt. 1827 erhielt Weisbach ein eigenes Schulhaus für die evangelischen Kinder; die katholischen Kinder mussten weiterhin nach Strümpfelbrunn zur Schule. Erst ab dem Jahr 1874 fand der Unterricht gemeinsam für die Kinder beider Konfessionen statt.
Eine Besonderheit sind fünf auf Weisbacher Gemarkung stehenden Steinkreuze, zahlenmäßig mehr als in den übrigen Winterhauchorten zusammen. Steinkreuze entstanden vor 500 bis 600 Jahren. Häufig wurden sie zur Sühne für ein Verbrechen errichtet („Sühnenkreuze“) oder sie erinnern an meist tödlich verlaufene Unglücksfälle. Die tatsächlichen Anlässe, die zur Errichtung der Steinkreuze führten, sind im Lauf der Zeit in Vergessenheit geraten. Lediglich von dem Kreuz am Müllerspfad wird die Geschichte einer Dienstmagd aus der Weisbacher Mühle erzählt, die auf dem Heimweg von der Weisbacher Spinnstube vom Blitz erschlagen wurde. Nach der Geschichte hat sie allerdings der Teufel geholt.

Weisbach – ein typisches Odenwalddorf, liegt auf dem „Winterhauch“, einer welligen Hochfläche am Katzenbuckel. Seine aufgelockerte Dorfanlage in landwirtschaftlich reizvoller Umgebung bietet dem Auge ein liebliches Bild.

Die Weisbach, der Bach der dem kleinen Ort seinen Namen gibt, ist bis zur Gemarkungsgrenze Neckargerach ca. 5700 Meter lang, der größte Teil davon fließt in seinem naturbelassenem Flussbett.

 

Hier noch eine weitere Kurzversion zum Ursprung von Weisbach:

Weisbach wurde erstmals im Jahre 1326 urkundlich erwähnt. Eine Siedlung am Bach Wizzilo mag dem Dorf seinen Namen gegeben haben. Damals gehörte es den Herren von Zwingenberg. Das Ortssiegel zeigt in seinem Feld die drei Schwanenhälse aus dem Zwingenberger Wappen. Noch im 14. Jahrhundert erlosch das Geschlecht der Zwingenberger, und ihr Besitz ging an die Herren von Hirschhorn über. Darauf weisen heute noch die Marktsteine in den Wäldern auf Weisbacher Gemarkung hin, die das Hirschhorner Wappen mit dem Hirschgeweih tragen; auch das untere Feld des Gemeindewappens zeigt ein Hirschgeweih. Später kam Weisbach an die Pfalz, dann an die Herren von Leiningen und im Jahre 1806 an Baden. Den Dreißigjährigen Krieg überlebten nur 6 Familien.

Hier die Festschrift der 650 Jahr Feier im Jahre 1978: